Glossar

In unserem Glossar erläutern wir Ihnen die wichtigsten Begriffe rund um Handelsregisterauszüge.

Beglaubigung

Bei einer Beglaubigung wird die Richtigkeit einer Unterschrift oder einer Abschrift amtlich durch einen Notar schriftlich bestätigt oder bescheinigt und gilt somit für unterschiedliche Rechtsgeschäfte als gültig.

Beherrschungsvertrag

Ein Beherrschungsvertrag ist eine Form des Unternehmensvertrags, bei der die Gesellschaftsleitung einer Aktiengesellschaft einem anderen Unternehmen übertragen wird und somit eine gegenseitige Abhängigkeit zueinander entsteht. Durch diese Eigenschaft kann man abgrenzen wann kein Beherrschungsvertrag vorliegt, undzwar dann wenn sich Unternehmen unter eine einheitliche Leitung stellen. In diesem Falle ensteht keine gegenseitige Abhängigkeit und es liegt somit auch kein Beherrschungsvertrag vor.

Behörde

Eine Behörde ist eine staatliche Einrichtung oder Organisationseinheit, die als Träger öffentlicher Rechte gilt und sich nach sich nach staatlichem Gesetz mit der Verwaltung des Staates, insbesondere seinen Dienstleistungen gegenüber Bürgern befasst.

Personen die in einer Behörde arbeiten nennt man Beamte oder Arbeiter und Angestellte des öffentlichen Dienstes.

Beschaffenheitsangaben

Beschaffenheitsangaben sind warenbeschreibende Begriffe, die man innerhalb geschäftlicher Beziehungen verwendet und die notwendig sind, da ihnen für den Kennzeichenschutz die erforderliche Unterscheidungskraft fehlt.

BGB

Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) ist die wichtigste Grundlage des Bürgerlichen Rechts und befasst sich mit dem allgemeinen Privatrecht in Deutschland. Im BGB findet man alle Regelungen bezüglich der wichtigsten Rechtsbeziehungen zwischen Ptivatpersonen. Dazu zählt beispielsweise das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das Schuldverhältnisrecht, das Familien- und Erbrecht, das Wohnungseigentumgesetz, das Versicherungsvertragsgesetz oder Regeln über Rechts- und Geschäftsfähigkeit.

Bilanz

Unter einer Bilanz versteht man eine tabellarische Gegenüberstellung der Vermögensgegenstände und der Kapitalgegenstände eines Unternehmens. Die Vermögenswerte werden hierbei als Aktiva und die Kapitalgegenstände als Passiva bezeichnet. Auf der Aktivseite der Bilanz ist die Mittelverwendung und auf der Passivseite die Herkunft der Mittel herauszulesen. Die Posten sind immer nur mit der eigenen Währung angesetzt und enthalten keine Mengenangaben. Nach der Bilanzgleichung müssen Aktiva und Passiva in der Summe stets den gleichen Wert besitzen. Die Bilanz muss jeweils bis zum Bilanzstichtag aufgestellt sein und ist Bestandteil des jährlichen Jahresabschlusses.

Wer von der Bilanzierungspflicht betroffen ist, hängt neben der Rechtsform auch von den Umsätzen und Gewinnen des Unternehmens ab. So müssen Einzelunternehmer eine Bilanz erstellen, wenn ihr Umsatz mehr als 500.000€ beträgt und der Gewinn 50.000€ überschreitet. Personengesellschaften sind grundsätzlich bilanzierungspflichtig. Für Kapitalgesellschaften gelten strengere Bilanzierungsvorschriften, die im Handelsgesetzbuch genau erläutert sind. Freiberufler sind von der Bilanzierungspflicht befreit und müssen lediglich eine Einnahme-Überschussrechnung beim Finanzamt einreichen.

Bonität

Eine Bonität gibt die Kreditwürdigkeit eines Schuldners an; also die Eigenschaft eines Kreditnehmers, des sogenannten Schuldners, seinen zukünftigen Zahlungsverpflichtungen vollständig und fristgerecht nachzukommen. Um zukünftigen Zahlungsausfällen vorzukommen und sich vor ihnen zu schützen, prüft man üblicherweise vor Vertragsabschluss die Bonität des Schuldners (Bonitätsprüfung), denn es könnte sein, dass dieser seinen Zahlungspflichten nur teilweise, zu spät oder im schlimmsten Falll überhaupt nicht nachkommt. Bei der Bonität wird zwischen zwei Arten unterschieden: einmal der persönlichen Bonität und zweitens der materiellen Bonität. Die persönliche Bonität beschreibt hierbei die Zahlungswilligkeit und die Zuverlässigkeit des Kreditnehmers bzw. des Vertragspartners, während hingegen die materielle Bonität die wirtschaftliche Fähigkeit des Schuldners beschreibt, seine finanzellen Verpflichtungen zu erfüllen. Dies kann beispielswiese das Bezahlen von Rechnungen oder die Zurückzahlung eines Kredites betreffen.

Generell gilt: je besser die Bonität eines Schuldners, desto höher bzw. besser seine Kreditwürdigkeit.

Bonitätsauskunft

Eine Bonitätsauskunft enthält alle wirtschaftlichen, relevanten Faktoren zur Bonität eines Unternehmens oder einer Privatperson, worunter beispielsweise Geschäftszahlen, Liquiditätskennzahlen, Bilanzen und Bilanzkennziffern, Negativmerkmale, der Bonitätsindex oder Zahlungserfahrungen gehören.  

Die Bonitätsauskunft ermöglicht dem Betrachter eine seriöse und fundierte Einschätzung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens oder der Privatperson.

 

Börse

Eine Börse ist ein organisierter Markt, auf dem mit vertretbaren Vermögenswerten, beispielsweise Aktien, Anleihen (Wertpapiere) oder Rohstoffen gehandelt wird. Die auf der Börse vertretenen Vermögenswerte werden nach Kursen gehandelt, die sich nach aktuellem Angebot und Nachfrage richten.

Branche

Eine Branche ist ein Wirtschaftszweig oder ein Geschäftsfeld und bezeichnet Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen unter weitgehender Substitution herstellen. In diesem Zusammenhang kennt man beispielsweise die Elektronikbranche, die Pharmaindustrie oder die Automobilbranche. Branchen findet man in Branchenklassifikationen, die von unterschiedlichen statistischen Ämtern (z.B das statistische Bundesamt) erstellt werden. Man kann Branchen aber auch nach den eingesetzten Herstellungsverfahren oder den verwendeten Grundmaterialien klassifizieren.

Buchwert

Unter dem Buchwert versteht man den Wert, zu dem ein Vermögensgegenstand oder auch eine Verbindlichkeit in der Bilanz bewertet ist. Er wird berechnet indem die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten um Abschreibungen und Zuschreibungen korrigiert werden. Aus diesem Grund wird der Buchwert auch als Restwert bezeichnet.

Wird beispielsweise eine Immobilie erworben, so wird diese jährlich um einen bestimmten Prozentsatz abgeschrieben, der je nach Nutzungsdauer berechnet wird. Dieser abgeschriebene Wert der Immobilie wird jährlich in der Bilanz angesetzt und gilt als Buchwert der Immobilie. Steigen die Immobilienpreise und somit auch der Marktwert der Immobilie, wird in der Bilanz weiterhin der anfangs berechnete Buchwert beibehalten. Die Differenz zwischen Buch- und Marktwert wird in der Bilanz unter stillen Reserven aufgenommen. Im Fall von langfristig sinkenden Immobilienpreisen müsste der Buchwert allerdings aufgrund des Niederstwertprinzips an den Marktwert angepasst werden.

Die Anpassung des Buchwertes muss analog auch für Verbindlichkeiten vorgenommen werden. Nach dem Höchstwertprinzip müssen beispielsweise steigende Verbindlichkeiten durch Schwankungen im Wechselkurs mit ihrem höheren Wert angesetzt werden. Sinken Verbindlichkeiten, müssen diese allerdings stets mit ihrem geplanten Buchwert in der Bilanz aufgenommen werden.

Bundesgerichtshof (BGH)

Der Bundesgerichtshof ist der oberste Gerichtshof und entscheidet mit seinen insgesamt fünf Mitgliedern in Zivil- und Strafsachen. Die Richter des Bundesgerichtshofs werden durch den Bundesminister, der für das jeweilige Sachgebiet zuständig ist zusammen mit einem Richterwahlausschuss berufen und anschließend vom Bundespräsidenten ernannt. Der Bundesgerichtshof hat seinen Sitz in Karlsruhe.